EIN ZUHAUSE FÜR DIE RUSSISCHE SEELE MITTEN IN SCHWERIN
Verfasser: Barbara Arndt
Oktober 2021
Bildrechte: Barbara Arndt
Anjelika Leonhard steht zu ihrer Herkunft. Sie ist Russin, stammt aus St. Petersburg. Seit fast 25 Jahren lebt und arbeitet die attraktive, zierliche Frau in Schwerin. Seit dem 13. August 2021 haben sie und die russische Seele ein besonderes Zuhause in der Landeshauptstadt. Im „KGB“. Der außergewöhnliche Name für das Café-Bistro geht auf „Kommen, genießen, bleiben…“ zurück. Weitere Assoziationen stellen sich selbstredend ein, meist mit einem Schmunzeln jener Gäste, die in der Friedrichstraße 4 in den Tag starten, neue Motivation bei einer kulinarischen Auszeit schöpfen oder einfach nur auf einen gemütlichen Kaffee-Plausch vorbeischauen. Anjelika ist begeisterte Gastgeberin, begrüßt jeden am Tisch, erkundigt sich nach dem Wohlbefinden und dem Genusserlebnis. Sitzen mehrere Gäste zusammen, kann es schon sein, dass sich Gorbatschow, Chrustschow und das Großväterchen Deduschka dazu gesellen. Die Speisekarte für Frühstück (Langschläfer sind bis 14 Uhr willkommen), Lunch und Abendessen vereint das Who-is-Who der Heimat von Anjelika Leonhard. Ebenso eine Reihe authentischer Gerichte – inspiriert durch die Weite der ehemaligen Sowjetunion.
„Als ich meinen Traum von einem eigenen Café-Bistro erfüllen wollte, stand im Vordergrund, etwas zu schaffen, dass es in Schwerin noch nicht gibt. Meine Tradition gehört natürlich dazu. Ich bin selbst aber sehr offen für moderne Trends, gesundes Essen und vor allem Genuss. Ich picke mir sprichwörtlich die Rosinen heraus, also das Beste, was dann auf die Teller kommt.“ Die Küche des „KGB“ ist dementsprechend vielfältig, ideenreich, bunt… Vegetarisches und Veganes ist zu haben, Fleisch hingegen nicht. Dafür spielt Fisch eine Rolle, gern auch schon am Morgen. Definitiv bei jenen, die „Putin“ bestellen. Der Präsident sei schließlich ambitionierter Angler, erfahren interessierte Gäste ganz nebenbei.
Neue Frühstücksideen werden im „KGB“ serviert
Die Liste der Zutaten für Frühstücksofferten und kleine Gerichte – darunter diverse Bowls – ist lang und eher ungewöhnlich. Brioche trifft auf Erbsen-Cashew- Hummus oder Agaven-Dattelmus. In der Küche beizt Elmir Khalimov den Fisch von Hand, rührt Limetten- Himbeer-Curd oder Cashew-Karamell-Aufstrich. Der ebenfalls aus Russland stammende Koch bereitet gefüllte Teigtaschen (Wareniki / Chinkali) und Pasten aus Walnuss, Kräutern und Gemüse (Pkhali). Ganz so, wie sie tausende Kilometer entfernt die Großmutter Babuschka macht.
Essen mit allen Sinnen ist ein Anspruch, den Anjelika Leonhard gern bedient. Wohlfühlen ein weiterer: Beim Blättern in der Zeitung, dem Lesen eines Buches, beim Erzählen oder Genießen. Viel Wert legt sie auf Gemütlichkeit. Ihre Vision vom idealen Ambiente hat sie mit dem Schweriner Gestaltungskünstler Rollo Mentzel umgesetzt. An einem Ort, den die Schwerinerin mit gastronomischer Expertise und Erfahrungen als Führungskraft schon vor der Pandemie auserkoren hatte.
„Es waren die unglaublich großen Fenster, die so herrliches Licht in das ’KGB’ lassen“, sagt die Geschäftsführerin. So lange die Sonne noch Wärme spendet, genießen die Gäste das Altstadt-Flair in der Nähe des Pfaffenteichs auch draußen.
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